Glücks- und Zufälle

Es kommt nicht selten vor, dass einem ein Motiv völlig überraschend vor die Augen kommt - und dann nie wieder. Oder zumindest nicht in einem Umfeld und bei Lichtverhältnissen, die eine Aufnahme in vergleichbarer Qualität und Bildwirkung zulassen würden.
Zum Beispiel dieser Scharlachrote Feuer-käfer. Eines Abends, beim Besuch eines als geschützt deklarierten Biotops (die Hupper-gruppe in Rickenbach SO zwischen Olten und Kappel), trafen wir - aus fotografischer Sicht - kaum etwas Attraktives an. Ausser dem Scharlachroten Feuerkäfer,

der sich auf einem Brennnesselblatt sass. Die Beleuchtung unter dem dichten Laub-dach wirkte nicht gerade verheissungsvoll, für Nahaufnahmen war sie fast zu schwach. Und Stativ hatte ich keines dabei, so dass ich den Sechsfüssler, der netterweise ziem-lich ruhig blieb, freihand ablichten musste.

Der Scharlachrote Feuerkäfer (Pyrochroa coccinea) ist knapp zwei Zentimeter lang. Die Weibchen werden ein wenig größer als Männchen. Der Halsschild und die Deck-flügel zeigen eine intensiv rote Färbung, wo-bei das Rot bei den Weibchen ungebrochen

ist, während es bei den Männchen ins Orangerote übergeht. Ansonsten ist der Körper schwarz, was bei gespreizten Flügeldecken und beim Fliegen zu sehen ist. Auf dem Bild sind die gesägten Fühler des Weibchens deutlich zu sehen - ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zum Männchen, dessen Fühler gekämmt sind. In der Forstwirtschaft gilt der Scharlachrote Feuerkäfer als Nützling, weil er die Larven des Borkenkäfers und weiterer Schädlinge frisst. Seine Flugzeit ist eher kurz, der dekorativ wirkende Käfer ist mehrheitlich im Mai und Juni anzutreffen.

In natura ist er nur knapp zwei Zentimeter gross: der Scharlachrote Feuerkäfer. Hier ein Weibchen dieses auffälligen Insekts. Sobald der Käfer seine Deckflügel spreizt, wird sichtbar, dass der übrige Körper schwarz gefärbt ist. Das Öffnen der Flügel verrät aber auch, dass er sogleich wegfliegen wird - und weg war er...